Samstag, 15. März 2008
Eine amused Queen und Bärenkämpfe
tassadar, 01:02h
'The Queen is not amused.'
So wird es oft zitiert, wenn Queen Elizabeth II. von Großbritannien einer Sache eher wenig abgewinnen kann.

Nicht so jedoch heute, wo sie das neue Terminal 5 (kurz: T5) des londoner Flughafens Heathrow besuchte. Sie lobte ihn u.a. als "hellen und luftigen Ort mit einem sauberen und effizienten Layout".
Ein effizientes Layout also...ahja.
Na, wenn das die Queen sagt, wird es schon stimmen.
Dass der Neubau Umweltschützer von Greenpeace sowie andere Protestaktionen auf den Plan riefen, wurde scheinbar gefließentlich übergangen.
Und scheinbar auch, dass die restlichen 4 Terminals schon seit Jahren eine Überholung nötig hätten, womit sie mehr Passagiere hätten aufnehmen können.
Das ist nämlich der Grund für T5 - mehr Passagiere abfertigen zu können um Entlastung für den gesamten Flughafen zu erreichen.
Doch halt - was liest man da auf den Nachrichtenseiten? T5 ist glamorös eingerichtet, überall hängen Kunstwerke aus, Restaurants werden eingerichtet die selbst gehobenen Ansprüchen gerecht werden und (man höre und staune!) Fast-Food-Tempel wurden gebannt. Das einzige, was vielleicht die Gäste stören könnte ist, dass T5 nur zur Abfertigung von British-Airways-Passagieren gedacht ist.
Alle anderen dürfen sich auf den 4 anderen (alten) Terminals 'vergnügen'.
Wieauchimmer. Hauptsache die Queen gibt ihren Segen, lobt die Arbeit der Ingenieure (z.B. an der größten freischwebenden Halle des vereinigten Königreiches) und die Betreiber des Flughafens sind glücklich.
Ob die Queen wohl mit British Airways fliegt?
Fernab von der Queen, Heathrow und neuen Terminals ging heute auf den internationalen Aktienmärkten ein Gespenst um.
Es hieß Bear Stearns und ließ die Märkte in Europa und des USA beträchtlich in die roten Zahlen sacken.

Was war passiert?
Seit Mitte 2007 grassiert die US-Hypothekenkrise und erfasst immer mehr und mehr Firmen des Finanz- und Bankensektors.
Grund des ganzen Übels ist der Wegfall von Forderungen aus Krediten im sogenannten 'Sub-Prime'-Geschäft. Dadurch verloren die Banken reihenweise Geldmittel in teilweise zweistelliger Milliardenhöhe.
Soweit, so schlecht.
Nun erfasst diese Krise auch die Investmentbank Bear Stearns und sorgte dafür, dass das US-Unternehmen beinahe kollabiert wäre, wenn die amerikanische Notenbank Fed sowie die Investmentbank JP Morgan nicht eingeschritten wären und Bear Stearns eine kräftige Geldspritze bekommen hätte.
Seltsamerweise bezeichnete ein führender Konzernmanager die Gerüchte um Liquiditätsengpässe noch vor wenigen Tagen als "absolut lächerlich". Konnte man sich wirklich so irren oder wollte man einfach keine alzu großen Wellen werfen?
Was auch immer die Beweggründe gewesen waren - die Börsen bestraften sie übel und prügelten die Aktie regelrecht nach unten. Sie verlor an der New York Stock Exchange (NYSE) satte 43 Prozent und zog auch auf dem europäischen Finanzmarkt die Aktienindizes reihenweise in die Minuszone.
Das Festmahl war sozusagen angerichtet für die Bären, wie die verkaufenden Anleger im Börsenjargon genannt werden.
Glücklicherweise ist nun Wochenende; der Handel ist geschlossen. Wie es aber am Montag weitergehen wird, will lieber niemand wissen. Und wer als nächstes Hiobsbotschaften durch den Äther sendet, sowieso nicht.
Bleibt abzuwarten, ob die Gegensteuerungsversuche der weltweiten Notenbanken fruchten und sich der Markt und das Vertrauen der Banken ineinander bald erholt. Wenn das nicht passiert, könnte es noch länger recht unangenehm für die Anleger werden...
Herzlichst
Stefan
So wird es oft zitiert, wenn Queen Elizabeth II. von Großbritannien einer Sache eher wenig abgewinnen kann.

Nicht so jedoch heute, wo sie das neue Terminal 5 (kurz: T5) des londoner Flughafens Heathrow besuchte. Sie lobte ihn u.a. als "hellen und luftigen Ort mit einem sauberen und effizienten Layout".
Ein effizientes Layout also...ahja.
Na, wenn das die Queen sagt, wird es schon stimmen.
Dass der Neubau Umweltschützer von Greenpeace sowie andere Protestaktionen auf den Plan riefen, wurde scheinbar gefließentlich übergangen.
Und scheinbar auch, dass die restlichen 4 Terminals schon seit Jahren eine Überholung nötig hätten, womit sie mehr Passagiere hätten aufnehmen können.
Das ist nämlich der Grund für T5 - mehr Passagiere abfertigen zu können um Entlastung für den gesamten Flughafen zu erreichen.
Doch halt - was liest man da auf den Nachrichtenseiten? T5 ist glamorös eingerichtet, überall hängen Kunstwerke aus, Restaurants werden eingerichtet die selbst gehobenen Ansprüchen gerecht werden und (man höre und staune!) Fast-Food-Tempel wurden gebannt. Das einzige, was vielleicht die Gäste stören könnte ist, dass T5 nur zur Abfertigung von British-Airways-Passagieren gedacht ist.
Alle anderen dürfen sich auf den 4 anderen (alten) Terminals 'vergnügen'.
Wieauchimmer. Hauptsache die Queen gibt ihren Segen, lobt die Arbeit der Ingenieure (z.B. an der größten freischwebenden Halle des vereinigten Königreiches) und die Betreiber des Flughafens sind glücklich.
Ob die Queen wohl mit British Airways fliegt?
Fernab von der Queen, Heathrow und neuen Terminals ging heute auf den internationalen Aktienmärkten ein Gespenst um.
Es hieß Bear Stearns und ließ die Märkte in Europa und des USA beträchtlich in die roten Zahlen sacken.

Was war passiert?
Seit Mitte 2007 grassiert die US-Hypothekenkrise und erfasst immer mehr und mehr Firmen des Finanz- und Bankensektors.
Grund des ganzen Übels ist der Wegfall von Forderungen aus Krediten im sogenannten 'Sub-Prime'-Geschäft. Dadurch verloren die Banken reihenweise Geldmittel in teilweise zweistelliger Milliardenhöhe.
Soweit, so schlecht.
Nun erfasst diese Krise auch die Investmentbank Bear Stearns und sorgte dafür, dass das US-Unternehmen beinahe kollabiert wäre, wenn die amerikanische Notenbank Fed sowie die Investmentbank JP Morgan nicht eingeschritten wären und Bear Stearns eine kräftige Geldspritze bekommen hätte.
Seltsamerweise bezeichnete ein führender Konzernmanager die Gerüchte um Liquiditätsengpässe noch vor wenigen Tagen als "absolut lächerlich". Konnte man sich wirklich so irren oder wollte man einfach keine alzu großen Wellen werfen?
Was auch immer die Beweggründe gewesen waren - die Börsen bestraften sie übel und prügelten die Aktie regelrecht nach unten. Sie verlor an der New York Stock Exchange (NYSE) satte 43 Prozent und zog auch auf dem europäischen Finanzmarkt die Aktienindizes reihenweise in die Minuszone.
Das Festmahl war sozusagen angerichtet für die Bären, wie die verkaufenden Anleger im Börsenjargon genannt werden.
Glücklicherweise ist nun Wochenende; der Handel ist geschlossen. Wie es aber am Montag weitergehen wird, will lieber niemand wissen. Und wer als nächstes Hiobsbotschaften durch den Äther sendet, sowieso nicht.
Bleibt abzuwarten, ob die Gegensteuerungsversuche der weltweiten Notenbanken fruchten und sich der Markt und das Vertrauen der Banken ineinander bald erholt. Wenn das nicht passiert, könnte es noch länger recht unangenehm für die Anleger werden...
Herzlichst
Stefan
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